Zeitung (2024-1)

Pogon stürzt ein bisschen ab in der Tabelle und muss sich derzeit mit Rang sieben begnügen. Die Heimspiele werden zwar alle souverän gewonnen, auswärts ist aber noch Handlungsbedarf. Die Ergebnisse gegen Danzig, Krakau und Warschau gerieten aber durch ein Interview nach dem Sieg gegen Cracovia etwas in den Hintergrund. 

Angesprochen auf die Fehde zwischen SVKOWEGER und El_Greco musste Trainer Terrormopp erstmal etwas schmunzeln. "Die Polen lieben ihre Vereine und wenn da ein Aufsteiger kommt und direkt im ersten Spiel einen auf den Latz bekommt, ist doch klar, dass die Fans da emotional werden." Auf die Forderung nach Schadensersatz für kaputte Kabinen und Katakomben angesprochen, der von SVKOWEGER gefordert wurde, sagte Terrormopp: "Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Da steht ein Trainer und Verbandsleiter mit Millionengehältern da und regt sich über 20.000 Euro auf. Da soll er doch einfach mal in seine Kaffeekasse greifen und ne Firma holen, die das repariert. Für den sind das doch Peanuts!"

... und die ersten Skandale sind durch. In Polen wird es halt nie langweilig. Sportlich gesehen könnte es für Widzew natürlich besser laufen. Platz 7 ist nichts dolles, aber auch kein Weltuntergang. Einzig Legia marschiert vorne weg. Legia spielt dafür nicht mal besonderen Fußball, sie haben einfach eine gute Defensive. Solche Dinge gab es unter SVKOWEGER eigentlich nie, Defensiv war man eigentlich immer unter den letzten Teams und auch jetzt hat man nach 6 Spielen schon wieder 12 Dinger gefressen. Da muss also echt was passieren, will man irgendeine Rolle spielen. International geht es heute auch los, es wird also spannend für die Fans, die wieder auf große Reise gehen.
Die rechtliche Prüfung des Verbandes hat keinerlei Verfehlungen seitens Widzew Lodz feststellen können. Die Ordner waren in ordentlicher Zahl vertreten, dass Spiel als Sicherheitsspiel angemeldet, Polizei vorgewarnt. Wenn jedoch der Trainer der Gäste dermaßen Öl ins Feuer gießt und Probleme bewusst schürt, geht die Gewalt von einer Seite aus, die man so nicht tolerieren sollte.  Widzew hat nun Gegenanzeige erstattet und möchte von Cracovia die entstandenen Schäden in der Gästekabine und in den Katakomben bezahlt bekommen. Insgesamt reden wir hier von einem festgestellten Schaden von 80.000 Zloty! Wo ermittelt da der Verband?

Als Verein, der in Polen ganz oben im Nordwesten zu verorten ist, ist es ganz klar, dass die Reisewege für Pogon weit sind. In dieser Woche geht es z. B. ins knapp 370 km entfernte Danzig und später ins mit 570 km noch weiter entfernte Warschau zu Polonia. Zwischendrin empfängt man Krakau in der schönsten Stadt an der Ostsee (diese Wertung ist natürlich total objektiv). 

 Für Pogon sieht es nach sechs Spieltagen gar nicht so schlecht aus. Man ist zweiter. Eine Aussage, die allerdings mit Vorsicht zu genießen ist, denn auch der Achte Belchatow hat neun Punkte. Es kann also auch ganz schnell wieder runter gehen. Einen ordentlichen Vorsprung hat sich derweil Legia Warschau herausgespielt. Hier scheint man insbesondere auswärts mutiger aufzuspielen und so wertvolle Punkte mitzunehmen. 

6 Spiele, 3 Siege, 3 Niederlage. Ein durchaus durchwachsener Saisonstart und das merkt man nicht nur an den Ergebnissen, sondern auch auf dem Platz. Die Leistungsschwankungen zwischen den Spielen lassen sich kaum erklären, das Konzept des Trainers geht noch nicht vollends auf. Anscheinend braucht die Mannschaft noch Zeit das Kick and Rush TikiTaka Catenaccio Gegenpressing zuverinnerlichen.

Die insgesamt 7 Taktiktrainer arbeiten 24 Stunden im Schichtbetrieb mit den Spieler von Górnik Zabrze. Mittels Algorithmen, datengestützter Computeranalyse und KI, sollen sie dann auf dem Platz immer die statistisch beste Entscheidung treffen.

Ein Schuss aus 30m? Eine Ecke auf den langen Pfosten?

In Zukunft wird es das, wenn es nach Trainer Peralta geht, nicht mehr geben. Stattdessen sollen viele Standardsitutationen, deren korrekte Ausführung wie eine Ecke auf den kurzen Pfosten, die statisch eine besser Erfolgschance hat und individuell ermittelte Hotzones der Spieler die Torausbeute verbessern.

Liegt der Ball auf der Torlinie, aber nicht in der Hotzone des Spielers? Dann wird dieser lieber noch einmal 15m nach hinten gespielt, damit der rechte Flügelstürmer aus entsprechender Halbposition den Ball in den Winkel hauen kann. Kommt eine Flanke auf Kopfhöhe ist der Spieler aber nicht sehr kopfballstark, soll er ihn küftig per Fallrückzieher sicher im Netz versenken.

Das wird den expectet Goalwert in die Höhe treiben und statistisch hat man so schon jetzt jedes Spiel gewonnen. Müssen nur noch die Spieler das Kick and Rush TikiTaka Catenaccio Gegenpressing umsetzen, ihre Hotzones kennen, jeden Pass und jede Flanke, jeden Schuss vor und während der Ausführung genaustens analysieren und immer die statistisch beste Entscheidung treffen.

Die polnische Ekstraklasa wird somit zum Silicon Valley des Fussball, ein Traum wird wahr, wenn dann die Stadien zu 50% mit Datenanalysten besetzt sind, jedes Ergebnis im Vorfeld schon feststeht, die Fans lautstark ihre KI Analyse Software Entwickler anfeuern oder ausbuhen wenn einem die Bugs den doch vorher errechneten und sichergeglaubten Sieg kosten.

Die Zukunft wird wunderbar.... berechenbar.

... was hat man auch erwartet. Wie zu alten Zeiten steht der Sport mal wieder im Hintergrund. Korruption und Krawalle sind an der Tagesordnung, es gibt Dinge, die werden sich nie ändern. Genau deshalb ist man aber hier. Der Ligaleiter muss es so gewollt haben, erster Spieltag Widzew gegen Cracovia, SVKOWEGER gegen ElGreco. Nun hat man den Salat, oder besser, die Wurst. 4000 Gästefans waren wohl mit dem Catering nicht ganz so zufrieden, dabei waren die polnischen Fettschläuche erst zum zweiten Mal aufgetaut worden, auf dem Weihnachtsmarkt sind halt nicht alle weggegangen und weggeschmissen wird hier nix. Das sahen die Gäste anders und warfen mit den Leckerein nur so um sich. Kein Verständnis für so eine Aktion in solchen Zeiten. Zumindest die Heimseite schoss nicht mit Nahrungsmitteln herum, dafür fand das ein oder andere "Licht" den Weg in den Gästeblock. Ein Polizeiaufgebot konnte schlimmeres verhindern, doch das langgezogene RUUUUCCCCHHHH RUCCCHHHH HKS sorgte bei einigen Gästen für kaltes Schauern auf dem Rücken. Ja auch Widzew wurde von einigen hundert Freunden aus Chorzow unterstützt. Insgesamt blieb es wohl auch nur deswegen vergleichsweise ruhig im Heimsektor, da die Mannschaft einen 1A Auftritt hinlegte und niemand den 3:0 Heimsieg gefährden wollte. Außerden muss man sich ja auch ein bisschen was fürs Rückspiel aufheben...

Dass die polnische Ostseeperle Stettin ziemlich erfolgsversessen ist, konnte Terrormopp bereits beim Antrittsbesuch vor einigen Wochen feststellen. Fans und Spieler wollen regelmäßig Großes erreichen und blicken auf einen Pokalschrank, der doch einige Trophäen beinhaltet. 

Etwas vorbehalten schauten nun die polnischen Fans als sie erfuhren, dass sie einen deutschen Interimstrainer bekommen. Etwas erleichtert waren sie aber auch, als sie erfuhren, wer da kommt. Mal fernab von den ganzen Triumphen, die "der Deutsche" erzielen konnte, kommt da einer, der nur einen Steinwurf entfernt groß geworden ist. Nämlich auf der anderen Seite der Oder in einem kleinen Örtchen namens Gartz. Für Terrormopp also eine Rückkehr zu den Wurzeln.

Nach den ersten drei Spielen kann man weder besonders viel Schlechtes noch Gutes finden. Ein Sieg, zwei Niederlagen - naja. Mal schauen, ob Pogon bald wieder in altem Glanz erstrahlen kann. Zu wünschen wäre es der Metropole. 

Kaum ist man in Polen angekommen muss man sich schon wieder mit Schmier- und Handgeldern in hohen Summen beschäftigen. Leider kommen diese Gelder immer nur beim Gegner an, nie jedoch beim richtigen, nämlich SVKOWEGER selbst. So geben die Trainer von Cracovia und Gornik öffentlich zu, Gelder erhalten zu haben. Nicht nur das, auch der neue Ligaleiter soll in diesem Sumpf involviert sein. Also eigentlich alles wie immer. Da man diese Geflogenheiten nicht nur kennt, sondern auch schätzt, kann man sich nun bei Widzew gleich auf das erste Spiel konzentrieren. Natürlich musste der Spielplan sofort das Spiel gegen Cracovia offenbaren. Mal sehen wie Widzew nach der Vizemeisterschaft in die Saison startet und welche Überraschung die Widzew Fans für Trainer ElGreco bereit haben. Nächste Woche wissen wir mehr...

Nach der erfolgreichen letzten Saison findet man in Zabrze ein neues Gesicht auf der Trainerbank. Doch Peralta ist kein unbekannter. Eigentlich wähnte er sich mit 35 schon im wohl verdienten Ruhestand, doch nach über 17 Jahren war es Zeit für eine neue Herausforderung.

So fiel die Wahl auf Górnik Zabrze und sowohl er als auch der Verein waren sich schnell einig, dass alle Vorrausetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfüllt sind.
Denn auch wenn die letztjährige Meisterschaft eine Bürde ist und hohe Erwartungen weckt, so glaubt man in Zabrze das Peralta diese erfüllen kann. Denn er für viele unbekannte Trainer hat einige Erfolge in seiner Vita zu verbuchen.

So gelang ihm das Kunststück den Serienmeister ZSKA Sofia am alles entscheidenden letzten Spieltag zuhause mit 1:0 zuschlagen  und so die viel umjubelte Meisterschaft zu gewinnen.
Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere als Trainer von Clermont Foot Auvergne war der Pokalsieg als französischer Zweitligist und dem Aufstieg im gleichen Jahr. Ein weiterer Aufstieg mit Sandhausen, sowie 2 Vizemeistertitel (Levski Sofia + SC Schwanenstadt) komplettieren die sportlichen Erolge seiner Laufbahn.

Erfolge:
Levski Sofia - 1x Meister, 1x Vizemeister
Clermont Foot Auvergne - Aufstieg + Pokalsieger
SC Schwanenstadt - 1x Vizemeister
Sandhausen - Aufstieg

Aber er nicht nur Trainer kann er, sondern auch Funktionär. 
So war eine eine Saison lang als Ligaleiter in Schweden tätig und kassierte unmengen an Schmiergeld (was die lange Auszeit erklärt).

Somit kann Zabrze hoffnungsvoll in die neue Saison blicken, Trainer und Mannschaft können im ersten Spiel gegen Lechia Gdansk schon zeigen, dass die Chemie stimmt und der Saisonstart gelingt.

Wir es also ein gutes Jahr für Górnik Zabrze?

Da bleibt abschließend mit den Worten einer Fussballlegende nur eines zu sagen: Schaun wa mal, dann sehn wa schon.