Zeitung (2017-3)

Endlich Urlaub! Christian J. Schmidt, Trainer bei Wisla Kraków, kanb endlich zwei weitere Wochen Urlaub nehmen. Bedenkt man, dass wir uns bereits im vierten Quartal befinden und Schmidt noch zwei Drittel der Urlaubstage offen hat, eine zwingende Notwendigkeit. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter mitspielt. Denn etwas Sonne tut gut, zumal die Reise nicht in den Süden geht. Viel mehr stehen zwei Hauptstädte im Fokus: Paris und Berlin. 
In zwei Wochen kann sich Christian J. Schmidt dann wieder mit neuer Energie auf seinen Posten als Trainer bei Wisla Kraków konzentrieren und die Verteidigung der Meisterschaft anstreben, was ein sehr ambitioniertes Vorhaben ist. Doch es ist nicht unmöglich. Und dank der direkten Teilnahme an der Champions League wird die Mannschaft vorerst geschont.

Kurz vor dem Start der Europa League Qualifikation war Jagiellonia Bialystok gegen Slask Wroclaw, Belchatow sowie Gornik Zabrze gefordert. Raus sprangen am Ende 4 Punkte, es hätten mehr werden können. 

Gegen Slask Wroclaw kassierte man den 3:3 Ausgleich mit der letzten Aktion der Gäste. In den Minuten davor wurden die Zuschauer beider Fanlager ganz schön durchgeschüttelt, Bialystok führte zur Pause 1:0 und dann ging es richtig los: Wroclaw drehte das Spiel in der 77. und 81.Minute, dann war wieder Bialystok dran. 87. und 89.Minute, 3:2 Bialystok doch das letzte Wort hatte wie gesagt Wroclaw.

 Auch gegen Belchatow kassierte man ein Gegentor in der Schlussphase, 1:0 am Ende der Endstand. Gott sei Dank zeigte die Mannschaft Charakter und besiegte Zabrze anschliessend mit 3:0. Man steht nun nach 12 Spieltagen auf Rang 5. Am nächsten ZAT sind die Gegner Arka Gdynia (A), Lubin (H) und Korona Kielce (A).

McLover: "An diesem ZAT hatten wir Sch...am Fuss aber sowas kommt vor. Das Spiel gegen Zabrze hat gezeigt dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nun beginnt die heisse Phase denn ab jetzt startet die EL-Quali."

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging um 3:33 Uhr in der für das Rotlichtviertel zuständigen Warschauer Polizeidienststelle ein seltsamer Anruf ein: "Müssen kommen sofort zu Tür von sozialistisches Club für Völkerfreundschaft mit Frauen aus Dnjepropetrowsk... Ja genau, heißen hier "Chez Monique Table Bar"... liegen betrunkenes Kerl vor Tor... sein kleines dickes Mann mit Wisla-Schal, das vermutlich verprügelt worden von Hooligans von Cracovia... Genau, sein nicht los in Krakau, deshalb kommen nach Hauptstadt. Am besten schicken Krankenwagen mit Pflaster und Alka-Seltzer oder Getränkelaster für Stützbier... Nein, nein, meine Stimme Ihnen nix kommen bekannt vor. Ich sein total unbekannt und nie gehört von Legia Warschau... Muss jetzt schnell weg, schließlich kosten Ludmilla 240 Zloty die Stunde. Freundschaftspreis für Onkel." Der komische Anrufer konnte bis heute noch nicht ausfindig gemacht werden, der benommene Wisla-Fan erholt sich dagegen aktuell von den Ereignissen auf einem schlesischen Bauernhof mit Milchviehhaltung. Keine Neuigkeiten gibt es diese Woche vom Hauptstadtverein. Trainer Dimitry Utschkov ist noch immer krank geschrieben, wurde allerdings am Sonntag Nachmittag in der Nähe eines Kiosks am Hauptbahnhof gesehen. Vermutlich zumindest, denn mit Blick auf die dicke Sonnenbrille des vermeintlichen Utschkovs könnte es sich ja vielleicht auch um eine Verwechslung handeln.

Es läuft weiterhin rund für die Mannen von McLover und jetzt klappt es sogar auch auswärts mit den 3 Punkten. Am 7.Spieltag reiste man zu Legia Warschau, in der Vergangenheit eine sichere Niederlage doch dieses Mal gewann man überraschend 1:2. Es ging gut weiter, zuhause gewann man auch sein 4.Heimspiel gegen Cracovia Krakau mit 1:0. Leider verlor man am 9.Spieltag dann das nächste Heimspiel mit 1:3 gegen Wisla Krakau, der 9Punkte ZAT wurde hier durch eine schwache Leistung  verpasst. McLover bleibt dann auch ein wenig an diesem Spiel hängen:

"Die ersten 2 Spiele dieses ZATs waren gut doch dann haben sich die Spieler gegen Wisla Krakau zu sehr gehen lassen, so etwas dulde ich nicht. Wenn wir schon nicht jedes Spiel gewinnen können, dann will ich doch wenigstens sehen dass wir alles versucht haben. Dennoch wir sind natürlich auf Kurs."

Und McLover wirft direkt auch einen Blick auf den nächsten ZAT:

"Gegen Slask sind wir auf Revanche aus, auswärts gegen Belchatow werden wir auf Konter setzen. Am meisten Angst macht mir Gornik Zabrze, die sind momentan gar nicht einzuschätzen."

Nach den ersten neun Spieltagen der Ekstraklasa-Spielzeit 2017/3 liegt Zaglebie Lubin weiterhin auf Tabellenrang 1: Am zurückliegenden ZAT spielte das Team von Coach Floyd 3:0 gegen PGE GKS Belchatów, 0:1? bei Górnik Zabrze und 3:2 gegen Arka Gdynia. Damit liegen die Lubiner nach dem ersten Viertel der Saison drei Punkte vor dem zweitplatzierten Wisla Kraków.

Floyd: "Kompliment an meine Mannschaft. Sie ist erneut sehr konzentriert aufgetreten und dafür auch mit entsprechenden Ergebnissen belohnt worden. Nun stehen für uns die nächsten kniffligen Aufgaben an."

Zaglebie spielt als Nächstes gegen Wisla Kraków (A), Korona Kielce (H) und Legia Warszawa (H).

Warum nur in aller Welt wird in Polens Nachbarland so ein Tobaho um Jamaika gemacht. Ok. Jamaika ist ein Inselstaat in der Karibik. Es ist wärmer dort als in Deutschland, Schnee hat dort niemand bisher gesehen, aber dafür kommt im Herbst die Zeit der Tropenstürme. Diese haben bekanntlich eine sehr zerstörende Wirkung. Usain Bolt kommt aus Jamaika. In der Leichtathletik ist das Land schon recht erfolgreich, eher noch als Deutschland. Aber ansonsten? Dort spricht niemand Deutsch. Ob die deutschen Tugenden - Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß - überhaupt in Jamaika bekannt sind, darf bezweifelt werden. Rastafari - dafür steht Jamaika auch - hingegen findet auch in Deutschland zahlreiche Anhänger. Aber reicht das alles wirklich aus, um in Deutschland über Jamaika zu diskutieren? Und wofür? Als 17. Bundesland ist doch eher Mallorca als Jamaika geeignet. 
Ja, bitte? Äh ... es geht bei Jamaika um eine mögliche Koalition aus Union, Grüne und FDP? Das hätte ja jemand mal eher sagen können. ...

Zaglebie Lubin präsentiert sich weiterhin in guter Form: Am zurückliegenden ZAT der polnischen Ekstraklasa gelangen dem Team von Coach Floyd zwei weitere Siege. Das Heimspiel gegen Jagiellonia Bialystok gewann man mit 4:0; auswärts bei Slask Wroclaw behielt man mit 3:2 die Oberhand. Einzig in der Partie bei Cracovia Kraków mussten sich die Westpolen geschlagen geben (0:3). In der Tabelle liegen die Lubiner damit mit nunmehr 15 Punkten weiterhin auf Platz 1.

Floyd: "Es ist schön, dass wir nun auch erstmals auswärts etwas Zählbares mitnehmen konnten. Man kann wohl sagen, dass wir gut in die neue Saison reingefunden haben. Aber genau daran gilt es jetzt weiter anzuknüpfen und sich nicht auf dem angenehmen momentanen Tabellenbild auszuruhen. Nach sechs Spieltagen hat noch niemand irgendwas erreicht oder gar gewonnen."

Zaglebie spielt als Nächstes gegen PGE GKS Belchatów (H), Górnik Zabrze (A) und Arka Gdynia (H).

Relativ unbeachtet von einer breiteren Öffentlichkeit, kam es auch in Warschau am Samstag zu einer bedeutenden Volksabstimmung. Was man in Schottland ober in Katalonien kann, das kann man in einem mehrstöckigen Plattenbau des Adam-Malysz-Prospekts schon lange. In der Nummer 69, in der zufällig auch Legia-Coach Dimitry Utschkov lebt, wurde über eine Abspaltung des schäbigen Wohnblocks von Polen abgestimmt. Dabei beteiligte sich der russische Trainer offen als Fürsprecher der Separatisten, zumal in der neuen Republik die Steuern auf Tabak und Spirituosen abgeschafft werden sollen und Prostitution mit Zuschüssen staatlich gefödert wird. Wie ist denn eigentlich nun das Referendum verlaufen, Herr Utschkov? "Kann man sagen gut. Haben gestimmt 90% für Unabhängigkeit von gemeines Polen, bei sehr hohes Wahlbeteiligung von 42%. Dabei wir haben extra gewartet mit Abstimmung bis Familien aus 2. Stock in Urlaub und Studenten in Universität, waren nämlich alle gegen neues Republik. Gut, dass ich noch Stimmzettel ausgefüllt für alle Senioren mit Hörproblem, für alle Kranke und kleine Kinder, die noch nicht können schreiben. Das Volk klar gesprochen! Will endlich sein unabhängig von böses Polen mit teuer Zigaretten und unbezahlbares Prostituierte. Das ist wahres Demokratie! Schon morgen wir uns erklären unabhängig. Hoffentlich sich finden Nachbar, der nicht zu betrunken ist, um auf Schreibmaschine Erklärung für Unabhängigkeit zu tippen."

... der Deutschen Einheit wurde dieses Jahr in Mainz gefeiert. 27 Jahre ist nun die Wiedervereinigung her, fast 28 Jahre der Mauerfall. Und was beachäftigt die Polen! Das westlich der Oder in Brandenburg erschossene polnische Wisent. Wisente sind in Deutschland streng geschützt. Und dennoch wurde eines dieser seltenden Tiere im öffentlichen Auftrag erschossen, da es eine Gefährdung von Mensch und Leben darstellt. Dabei hat der Mensch doch in Deutschland die Ausrottung vieler Tierarten zu verantworten, sei es der Wolf, der Luchs oder auch das Wisent. 
Und dabei hat Polen doch auch Grund, sich über die Wiedervereinigung Deutschlands zu freuen: Denn nur deswegen ist Polens Westgrenze nunmehr völkerrechtsverbindlich. Wieso muss dieses Wisent auch durch die Oder schwimmen und illegal nach Deutschland einreisen?! Wenn jetzt noch mehrere dieser "gefährlichen" Tiere nach Deutschland einwandern?! Was steht uns da wohl noch bevor?

3 Spiele, 3 Siege: Jagiellonia Bialystok ist zu Hause weiter quasi unschlagbar, auch am 2.ZAT gewann man seine beiden Heimspiele dies mit 2:0 gegen Arka Gdynia und 2:1 gegen Aufsteiger Korono Kielce. Das Auswärtsspiel bei Lubin wurde leider klar mit 4:0 verloren, dennoch steht man nach 6 Spieltagen auf einem guten 4 Platz. Man ist diese Saison definitiv besser aus den Startlöchern gekommen. Am nächsten ZAT wartet ein Aufwärtsspiel bei Legia Warschau, dann kommen 2 Heimspiele gegen die beiden Krakauer Klubs, zuerst Cracovia und dann Wisla. Um den Klub hat sich zu Saisonbeginn rasch eine Euphorie aufgebaut, diese versucht McLover nun zu dämpfen:

"Es ist erst der Anfang der Saison, ja der Start war besser als noch letzte Saison aber wir tanzen dieses Jahr auch auf 3 Hochzeiten, das wird noch richtig schwer. Zuhause sind wir eine Macht und das soll auch so bleiben denn auswärts ist es immer schwerer zu gewinnen."