Zeitung (2011-3)

3. Eine magische Zahl. Denn genau so viele Punkte trennen den Erstplazierten Zagliebe Lubin und den Sechstplatzierten Jagiellonia
Bialystok. Aufgrund der guten Leistungen der polnischen Vertreter in den letzten Jahren im internationalen Geschäft berechtigt dieser Platz dieses Jahr für das internationale Geschäft. Also entscheidet sich innerhalb eines Sieges, ob man Meister beziehungsweise Sechster wird. Also ob man in der Champions League ran darf oder in die Qualifikation zur Europa League. Einzig das Torverhältnis entscheidet. Aber um wieder auf die Zahl 3 zu kommen. Ein Dreieck hat drei Ecken. Ein Sieg im Fußball bringt einem Team 3 Punkte. Es gibt 3 Schiedsrichter. Eine Triangel hat 3 Ecken. Die 3 ist die zweite Primzahl und somit nur durch sich selbst teilbar. Die heilige DREIfaltigkeit. Also gehts zum Spieltag mit dem Motto "Aller guten Dinge sind drei."

Ein schwerer ZAT steht Gornik Leczna ins Haus. Den langjährigen Rivalen Thomas Wesenberg empfängt man im einzigen Heimspiel und auswärts muss man bei Zaglebie Lubin dem Tabellenführer zum Gastspiel antreten. Im zweiten Auswärtsspiel tritt man in der Hauptstadt bei Legia Warschau an. Diese haben einen schwachen ZAT hinter sich, doch in Leczna erwartet man kein leichtes Spiel. "Nach unserer ersten Heimniederlage müssen wir uns auf das wesentliche besinnden", so Görlitz. Im Duell gegen Odra Wodzislaw konnte man sich der Niederlage nicht erwehren und musste somit erstmals in dieser Saison die 3 Punkte vor heimischer Kulisse abgeben. "Das war nicht geplant, wir wollten zu Hause verlustpunktfrei bleiben," so Görlitz. Nun wird es schwer und man muss die Ziele in Ostpolen wohl neu definieren. Fakt ist, das internationale Geschäft ist zweiellos das Minimalziel für diese Saison.

Beistreitet der amtierende Meister seine Heimspiele wirkt er zusehens unsicherer und unmotiviert. "Was wir am letzten ZAT von Arka gesehen haben lässt nichts von einem Meister erkennen" so die Fans leicht angepieselt. Dabei begann die Saison eigentlich nicht schlecht und nun schleichen die Nordlichter über den Rasen, als wenn die Saison schon fast vorbei wäre. Was ist nur los in Nordpolen? Fragt man die Trainerin antwortet sie nur leicht anmaßend "wenn man die Jungs eben nicht auch mal zur Ruhe kommen lässt vor der neuen Saison und jedes Training mit einer Presseschlacht endet, wer kann sich da noch auf ein Spiel konzentrieren?" Leicht zähneknirschend nahmen dies die Pressevertreter hin, aber wenn das mal nicht noch mehr Schlammschlacht um Arka bedeutet ...

...punktgleich mit dem Fünften - so eine Konstellation sieht man nach immerhin bereits neun Spieltagen auch eher selten. In der polnischen Ekstrasklasa ist es jedoch gerade Realität: Zaglebie Lubin konnte sich durch zwei 4:0-Heimsiege (gegen Meister Arka Gdynia und Odra Wodzislaw) am dritten ZAT an den Platz an der Sonne katapultieren, liegt aber im Prinzip fast gleichauf mit dem Rest der Liga. Ene kuriose Situation, aber "in einer so starken und ausgeglichenen Liga wie der unseren nichts Ungewöhnliches", so Zaglebies Coach Floyd. "Dass wir nach einiger Zeit mal wieder ganz oben stehen, ist nett, hat aber keine weitere Relevanz. Wichtig war, dass wir unsere guten Leistungen aus der Vorwoche bestätigen konnten und daheim erneut sehr souverän aufgetreten sind. Auswärts ist sicherlich noch Steigerungspotential vorhanden, aber daran werden wir arbeiten."

Lubins nächste Aufgaben lauten nun: Bialystok (H), Wisla Kraków (A), Legia Warszawa (H).

Sicher kamen Gornik Leczna einige Dinge entgegen, die den Ostpolen einen angenehmeren Tabellenplatz verschafften, als noch an den ersten beiden Spieltagen. Einmal waren da die beiden Heimspiele, die ohne Frage, durch die fantastische Heimkulisse ein Vorteil sind. Dazu kommt, dass ein SPiel gegen Lech Poznan bestritten wurde. "Dieses Derby gab dem Team einfach nochmal Auftrieb und ich meine in den Augen des Ein oder Anderen vor dem SPiel wieder dieses Feuer gesehen zu haben, welches uns nach dem Sieg der Champions League etwas gefehlt hat", so Trainer Görlitz. Zusätzlich spielte den Grün- Weißen natürlich der frühe Wintereinbruch in Ostpolen in die Karten, der den Platz nahezu unbespielbar machte und so den technisch wenig beschlagenen und sehr körperlich aggierenden Hausherren einen entscheidenden Vorteil verschafft. Aber in der Liga ist es mal wieder unglaublich eng, so dass es innerhalb von einem Spieltag problemlos von Rang 1 bis 8 alles sein kann.

Der kleine Verein aus Niederschlesien steht bei Sponsoren & Investoren derzeit hoch im Kurs!Nachdem viele kleinere Sponsoren für ein Engagement bei Odra bewogen werden konnten, zeigt neuerdings auch Red Bull großes Interesse im Verein einzusteigen. Vertreter des Großinvestors wurden zuletzt auf dem Vereinsgelände gesichtet.
Gegenüber der Presse gab der Verein bisher noch keine Stellungnahme ab. In den letzten Spielen gab es für Odra Achtungserfolge gegen Legia Warschau und Cracovia Krakau. Nur Zaglebie Lubin musste man sich Auswärts mit 4:0 geschlagen geben.
"Wir spielen in dieser Saison bisher einen ansehnlichen Fußball. Deshalb verwundert es mich nicht, dass so viele Konzerne uns sponsorn wollen!" so Trainer Ethangreen.
"Vielleicht eröffnen sich für den Verein ungeahnte finanzielle Möglichkeiten und wir können neue sportliche Ziele anpeilen!" so der Trainer mit einem Schmunzeln weiter.
Aber zunächst sollte der sportlich positive Trend in der Liga und auch international weitergeführt werden.

"Peferkt! Genau so kenne ich mein Team und genau so will ich es in den nächsten Wochen sehen! Wir haben uns nicht durch die gegnerischen Fans, nicht durch die 3 Schiedsrichter und auch nicht durch die widrigen Platzverhältnisse beeinflussen lassen! Das war nahezu perfekt! Wenn man defensiv so stark ist, dass man in 3 Spielen nur 2 Gegentore bekommt, kann man schon erwarten mindestens 6 Punkte mitzunehmen. Dies war unser Ziel. Das es nun sogar geklappt hat 9 Punkte mitzunehmen und in jedem Spiel die Oberhand zu behalten, ist natürlich umso schöner! Das haben sich die Spieler durch die tollen Trainingsleistungen und besonders die konzentrierte konstante Spielleistung redlich verdient." So strahlte ein sichtlich zufriedener Trainer von Jagiellonia Bialystok. Rabbit gab zudem bekannt, dass der Titelkampf dieses Jahr so eng wie nie zuvor werden wird. Mal sehen, ob sich diese Prophezeiung bewahrheitet.

Nach einer Saison, in der es von allen Seiten Schelte für die Vorreiter aus Leczna gab, scheint sich das Blatt langsam zu wenden. Als erster Verein in Polen kooperierte Gornik mit einem Investor um den Verein auf finanziell gesunde Füße zu stellen, die Infrastruktur auf den neusten Stand zu bringen und ein Jugendausbildungszentrum aufzubauen. Diese Zusammenarbeit trägt langsam Früchte und das sorgt bei anderen polnischen Vereinen für ein Umdenken. Die Jugendakademie hat sich etabliert, die Jugendmannschaften spielen in Polen auf höchstem Niveau und stellen einige Spieler der Jugennationalmannschaften. Einige Spieler konnten bereits in den A- Kader integriert werden und haben nicht unwesentlich zum größten Vereinserfolg in der abgelaufenen Saison beigetragen. Diese Kooperation steht in keiner Weise im Widersprüch zu einem Traditionsverein, der Leczna ist. Dies wird auch durch das zahlreich ins Stadion strömende Publikum honoriert.
Allein die ewig gestrigen aus Poznan widersetzen sich noch stur dem neuen Trend in Polen. Alle anderen Vereine erwägen bereits eine Öffnung in Richtung Zukunft. In Leczna ist man der Meinung, dass man bei der Wahl des Partners und den Befugnissen, die man dem Investor einräumt sehr vorsichtig sein sollte. Doch wenn man so ein ausgewogenes Gleichgewicht findet, wie es in Ost- Polen der Fall ist, so ist dies für den Fußball, den Verein und nicht zuletzt die Fans eine Win- Win Situation.

"Der Sponsorentag in der letzten Woche war ein voller Erfolg!" so der Vereinspräsident von Odra Wodzislaw Olek Szabelski. Viele neue Sponsoren konnten zu einem Engagement bewogen werden. Damit fließt frisches Geld in die knappe Kasse des Vereins. Der Etat des Vereins aus Niederschlesiens ist im Vergleich zu den vorangegangenen Spielzeiten enorm gestiegen. Die Strukturen haben sich insgesamt verbessert und der Kader ist teurer geworden. Mittlerweile setzt sich der Anspruch durch, gestandene und international erfahrene Spieler aus dem Ausland zu verpflichten. Der kleine Verein aus Polen will national als auch international endlich Titel gewinnen. Vereine wie Gornik Leczna und Cracovia Krakau haben gezeigt wie es geht. "Die vergangene Saison ist abgehakt, leider haben wir in den letzten Spielen den Gewinn der polnischen Meisterschaft vergeigt!" so Trainer Ethangreen."Wir müssen nach vorne schauen und uns jedes Jahr neu in der Liga beweisen. Wir spielen schließlich in einer der stärksten Ligen Europas!"
Nach 6 Spieltagen steht man mit 9 Punkten im Mittelfeld der Tabelle.

Nach dem letzten Bericht in unserer Zeitung werteten die Offiziellen von Jagiellonia Bialystok alle Telefonate, gespräche und Interviews ihrer Spieler aus, die sie zur Verfügung hatten. Durch eine ähnliche Wortwahl in verschiedenen anderen Interviews konnte der Maulwurf schnell ausgemacht werden. Markus Ernetivuc. Der Spieler, der letzte Saison vom AC Mailand nach Polen gekommen ist, ist nicht nur dadurch aufgefallen. Er hatte erst letzte Woche im Training eine Rangelei mit dem 3. Torwart, weil dieser ihn beim Kopfball bedrngt haben soll. Nun haben die Offiziellen den Spieler erst einmal vom Training suspendiert und klärren, wie sie weiterhin juristisch mit der Sache umgehen können und welche Möglichkeiten sie haben. Es bleibt abzuwarten, ob der Spiler jemals wieder das Trikot von Jagiellonia Bialystok anziehen wird.