Zeitung (2020-1)

Die Corona-Pandemie und aufgrund dessen verhängte Grenzsperre von polnischer Seite aus führte dazu, dass Christian J. Schmidt bei den letzten beiden Spielen im REMES Puchar Polski nicht auf der Trainerbank sitzen konnte, saß er doch weiterhin in Frankfurt / Oder fest. Doch auch das war letztendlich nicht der Grund, wieso Wisla Kraków nicht das Halbfinale im polnischen Ligapokal erreichte; es fehlte am Ende der Gruppenphase einfach ein Punkt. Doch nahmen das die Veranwortlichen zum Anlass und sendeten Trainer Schmidt eine Arbeitsbescheinigung sowie die Kopie des an den deutschen Trainer vermieteten Wohnung an die Adresse des Frankfurter Hotels nach, damit dieser von den polnischen Grenzbeamten nicht mehr an der Wiedereinreise gehindert wird. Zum Glück hat Christian J. Schmidt seine tolle Wohnung im jüdischen Viertel von Krakau direkt von seinen Arbeitgeber gemietet. Denn nur dank dieses Mietvertrages erkannten die polnischen Beamten an, dass Schmidts Lebensmittelpunkt in Krakau ist, weswegen er nun mit dem Zug weiter über Posen und Warschau nach Hause fahren konnte. Damit wird er am nächsten ZAT wieder am Spielfeldrand die Geschicke seiner Mannschaft leiten.

In Zeiten von Corona haben wir uns gedacht mal eine kleine Abwechslung niederzuschreiben statt nur über den Virus zu sprechen. Wir haben tief in den Archiven geschnüffelt und haben folgend Fussball Anekdoten für die Fans:

Jürgen Klopp

"Ich habe meinen Spielern in der Pause gesagt:'Wenn wir schon mal hier sind, können wir doch eigentlich auch mal ein bisschen Fußball spielen.'"

Franz Beckenbauer

"Ich habe in einem Jahr 16 Monate durchgespielt!"

Sind Fußballer wie Babys wir denken schon, zumindest wurde uns folgend Frage gestellt.

Was haben Fußballer und Babys gemeinsam? Sie denken mit Schreien alles erreichen zu können!

Andreas Möller
"Ich bin sehr selbstkritisch, vor allem mir selbst gegenüber."

Ich hoffe diese Ausgabe hat Anklang gefunden.

Ihre
Nationale Zeitung Belchatów

Momentan steht der Fussball noch im Hintergrund, dafür steht die Solidarität im Vordergrund.
Sicherlich gibt es immer irgendwelche Ausnahmen, Menschen die sich um Klo Papier kloppen oder Jugendliche die ältere Menschen anhusten, aber das ist nur eine kleine Minderheit!
Die Mehrheit zeigt sich angagiert , höflich und verständnisvoll, man kann nur hoffen das dies so bleibt !
Wirtschaftliche Konsequenzen wird es auf jeden fall mit sich bringen , dort wird man dann sehen was Solidarität bedeutet, so bald es ans eigende Portemoinee geht !
In Pogon ist alles gut soweit, die Manschaft versüßt die Ausgangssperre der Fans mit dem ersten Tabellenplatz !
Der Weg ist aber noch weit und alles ist noch eng beisammen, aber auch dies ist schön, leider nur Nebensache in diesen Zeiten !
Bis dahin, bleibt Gesund !

Kaum ist der Coach nicht im Lande (er hing zwischenzeitlich an der polnisch-deutschen Grenze fest), probiert man es im Lager von Cracovia Kraków mit neuen taktischen Varianten. Co-Trainer Chewald Bienen hatte scheinbar in den letzten Monaten zu viel Handball geschaut und probierte es mit der "Empty-Goal-Taktik". Für all die, die sich im Handball nicht auskennen: Bei dieser Taktik besitzt man die Option, den Torwart bei eigenem Angriff herauszunehmen und dafür einen zusätzlichen Feldspieler zu bringen, um eine Überzahl zu schaffen.
Dass dieses Experment total in die Hose ging, zeigen die insgesamt 26 Gegentreffer in 6 Spielen (Pokal mit einberechnet). Das Ergebnis ist eine magere Punktausbeute in der Liga und das Ausscheiden im Pokal.
Zum Glück ist Greco wieder zurück im Land und Bienen nimmt wieder neben dem Cheftrainer statt. Dass die neue Taktik nun noch einmal Anwendung findet, scheint dabei äußerst unwahrscheinlich.

Ärgerlich schon Legia-Coach Dimitry Utschkov seinen Einkaufswagen in einen benachbarten Wassergraben. Da hatte er eine Stunde Lebenszeit vor der Lidl-Filiale Warschau-Ost verplempert und noch immer waren Horden von Rentnern und nichtsnützigen Studenten vor ihm in der Warteschlange, um Einlass in den edlen Tempel orgiastischen Konsums zu erhalten. "Sein reine Schikane", so Utschkov, denn schließlich würde man in viel schöneren und besser regierten Moskau ohne Umschweife direkt bis zu den Regelen mit dem Dosenfleisch und der Kondensmilch durchmaschieren. "Erzählen immer irgendwas von merkwürdiges Virus, dabei meiste Polen doch haben nix Geschlechtsverkehr. Aber seit Ende von großartiges Sowjetunion haben sowieso ziemlich abgebaut in dieses Land. Damals nicht hätte gegeben halbleere Regale, sondern gewesen komplett leer! Auf diese Weise die Leute auch nicht immer Geld ausgeben für unnütze Krams wie Rotwein in Flaschen oder häßlich Gartenmöbel." Aber was tut nun ein hungriger Fußballlehrer, dessen Kühlschrank noch leerer ist als die Bankkonten sämtlicher Dschungelcamp-Teilnehmer? "Nun, haben in Keller eisernes Reserve noch Eimer mit Graupensuppe von Tante Ljubovs. Und irgendwann dann Geschäfte sicherlich auch wieder weniger los... Hoffentlich bald!"

Wenn in Krakau im Moment Fußball gespielt wird, fehlt der vermeintlich wichtigste Mann: Der Coach. Sowohl bei Wisla als auch bei Stadtrivale Cracovia sitzt ajtuell kein Trainer auf der Bank. Der Grund: Sowohl Schmidt als auch Greco sitzen in Deutschland fest und kommen erst in diesen Stunden wieder so langsam über die deutsch-polnische Grenze. Greco soll wohl sogar so verzweifelt gewesen sein, dass er von Zittau bis Swinemünde die ganze Ostgrenze abgefahren haben soll - ohne Erfolg. Überall blitzte er bei den Grenzbeamten ab, obwohl er nicht mal Symptome zeigte. 
Dass das die Vorbereitungen auf den kommenden Spieltag stören könnte, glaubt er auf eine telefonische Anfrage hin nicht: "Das Team hat schon öfter bewiesen, dass es ohne mich erfolgreich sein kann. Warum sollte das diesmal anders sein." Sollte es tatsächlich so kommen, könnte der Verein natürlich auf den Gedanken kommen, den Coach wieder zurück nach Deutschland zu schicken - und zwar für immer. Unumstritten scheint der Altmeister auf der Trainerbank jedenfalls nicht mehr zu sein...

Werte Leser,

Auch wir in der Redaktion werden nicht von dem Virus verschont. Auch haben wir es momentan satt immer nur von Corona zu hören. Daher habe wir entschieden auch mal was Lustiges zu schreiben. Hier ein witz: Während eines Besuches in einer geschlossenen Anstalt fragt ein Besucher den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, ob jemand eingeliefert werden muss oder nicht.

Der Direktor sagt: "Nun, wir füllen eine Badewanne, geben dem Kandidaten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne auszuleeren.

Der Besucher: "Ah, ich verstehe, und ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, damit es schneller geht, ja?"

Direktor: "Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen ... Wünschen Sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon?"

Wir hoffen das wir ihnen einen kurzen Augenblick der Freude machen konnten.

Ihre
Teil von zu Hause aus arbeitende Redaktion

Zur Zeit gibt es echt wichtigeres als dieses Spiel, dafür aber eine willkommene Ablenkung!
So richtig konzentrieren kann man sich allerdings nicht darauf, ist man eher fast 16 Stunden arbeitsmäßig unterwegs , kommt nach Hause und dort ist man auch nicht wirklich relaxter !
Natürlich könnte man dies jetzt von Klopapier abhängig machen , aber daran liegt es nicht , sondern eher an der Ungewissheit !
Soll man sich jetzt entspannt zurück legen und sagen , ich bin 36 Jahre alt, bin keine 70, was soll mir passieren ?
Ich denke nicht , ich denke eher Deutschland sollte nach Jahrzehnten im Luxus , auch mal wieder Solidarität an den Tag legen und auch mal der Welt beweisen das wir nicht nur quatschen können. 
Ich bezweifle es eher das dies vollkommen gelingen wird, steht der Neid , das eigene Wohl  und die Gleichgültigkeit , doch meist im Vordergrund!
Dort sollte man sich ein Beispiel am Fussball nehmen, eigender Egoismus gewinnt ein Spiel , Team Zusammenhalt gewinnt Meisterschaften !

Europa nun also im Ausnahmezustand und in einer bis dato (zumindest für alle heute Lebenden) in einer beispiellosen Situation. Ganz Europa? Nein, in einer kleinen Provinz am Stadtrand von Warschau brennen noch immer alle Lichter, so als ob gar nichts sei. Es ist das Trainingsgelände von Legia, wo der letzte arbeitende Big City Club des Kontinents aktuell sein Tagespensum absolviert. Keine Spur von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken, sondern nur eine kürzlich errichtete Theke auf dem Weg in die Umkleidekabinen. Coach Dimitry Utschkov klärt auf: "Sollen sich Spieler nach Ende von Trainer halbes Liter Wodka genehmigen, bevor mit eigene Fahrzeug wieder düsen nach Hause. Getränk sein nicht nur fabelhafte Frostschutzmittel, sondern auch helfen gegen Viren, Syphilis und Fußpilz. Sie mir können glauben zu 100%!" Auch den Trainings- und Reisebetrieb sieht der russische Übungsleiter nicht beeinträchtigt: "Höre immer von Leute, dass nix Laden mehr geöffnet und man nirgends mehr kommen rein. Kann nur sagen, dass der Onkel heute Abend ins Berghain oder in Privatwohnung von Sylvie Meis reinkommen würde. Alles nur ein kleines Anruf. Onkel müsste nur wollen! ... So, Freunde, Ende von lausiges Training! ... Kinder, nicht vergessen einnehmen Eure feine Medizin!"

Corona hin, Corona her, für Wisla Krakóws Trainer Christian J. Schmidt ist das Ganze ein Drama: Mal kurz nach Deutschland seine Familie besuchen fahren geht nicht, da die Grenze nach Deutschland zu ist und auch kein Flieger mehr abhebt. Selbst der Zugverkehr ist eingestellt. Außerdem dürfte sich die Wiedereinreise mehr als schierig gestalten, selbst wenn er von seinen Verein als Arbeitgeber eine entsprechende Bescheinigung hätte. Das Training ist auch abgesagt, da Ansammlungen von mehr als fünf Menschen von der polnischen Regierung untersagt wurden. Und mal einfach so vor die Tür geht auch nicht: Ausländer ohne einen polnischen Zweitpass müssen - sollten sie draußen von der Polizei kontrolliert werden - damit rechnen, aufgegriffen und in Quarantäne gesteckt zu werden. Damit ist er als Deutscher dazu verdonnert, zuhause zu bleiben. Selbst Lebensmittel muss er online im Internet bestellen und vorab mit Kreditkarte bezahlen. Gefangen in den eigenen vier Wänden.