Zeitung (2012-2)

Das Aus im Pokal war für Trainer Rabbit sehr bitter, da er nicht mit einem so offensiv starken Gegner gerechnet hatte. Zwar brannten die Fans von Jagiellonia Bialystok noch Bengalos im gegnerischen Sechzehner ab, um dem Torwart die Sicht zu nehmen, aber auch das konnte das Ausscheiden nicht verhindern. So war Trainer Rabbit sehr sauer über das Ausscheiden. Hinzu kam noch ein ärgerliches 4 zu 4 zu Hause gegen Arka in der Liga. Dieses Wochenende war also gründlich in die Hose gegangen für Trainer Rabbit. Dies zeigte er auch im Training in der folgenden Woche. So standen drei zusätzliche Einheiten an, die "Fitnessverbesserung, Kraftausdauer und Survivaltraining" hießen. Hier verbargen sich aber ein anstrengendes Zirkeltraining mit anschließendem Ausdauerlauf rund um Bialystok, Arbeit mit Medizinbällen und dem Körpergewicht des Partners und das Survivaltraining bestand darin, dass einen Tag nichts gegessen wurde, 10 Kilometer geschwommen wurden und der 2000 Meter hohe Berg in der Nähe des Stadions gestiegen wurden. Ob diese Maßnahmen etwas geholfen haben, wird man am kommenden Spieltag sehen...

Am zurückliegenden ZAT der Ekstraklasa lief es für Zaglebie Lubin erstmals seit längerer Zeit wieder nur eher stockend: Zwar konnte daheim gegen Legia Warszawa klar und souverän mit 3:0 gewonnen werden, auswärts gegen Górnik Leczna (0:3) und Lech Poznan (0:4) setzte es für das Team von Coach Floyd jedoch zwei ebenso deutliche Niederlagen. Jene beiden Teams zogen dann auch in der Tabelle an den Lubinern vorbei, die nunmehr aktuell also nur noch auf Rang 3 rangieren. Allerdings beträgt der Rückstand auf Lech gerade einmal einen einzigen Punkt, Leczna liegt derzeit gar nur wegen der besseren Tordifferenz vor Zaglebie. Experten sprechen bereits von einem sich anbahnenden Dreikampf um die polnische Meisterschaft.

Floyd: "Jedem, der sich etwas in dieser Liga auskennt, war doch klar, dass wir unseren zuletzt erreichten Schnitt von 2 Punkten pro Spiel nicht ewig würden halten können. Von daher verfallen wir jetzt nicht in Panik, nur weil wir mal zwei Spiele verloren haben. Die Liga ist ausgeglichen, unsere Position ist gut, wir wissen um unsere Stärke und gehen dementsprechend selbstbewusst in die zwölf noch ausstehenden Partien. Genauso wissen wir aber auch, dass hier kein einziges Spiel ein Selbstläufer ist und wir keinesfalls nachlässig werden dürfen, wenn wir das Erreichen unserer Ziele nicht gefährden wollen."

Als nächstes spielt Lubin gegen Slask Wroclaw (A), Odra Wodzislaw (H) und Arka Gdynia (A).

Wer hätte das gedacht. Neuzugang Hassan Al-Arrabico hilft Cracovia Krakow zunehmend im Kampf um die internationalen Plätze. Und das völlig unerwartet nicht als Torwart sondern als Mittelstürmer. Sowohl gegen Lubin als auch gegen Wroclaw war er der Mann des Tages und erzielte nach seiner Einwechslung den Siegtreffer. Nun überlegt Trainer Wesenberg ihn mal von Anfang an zu bringen. Das Problem ist nur, dass Arrabico noch nicht fit ist. "Er schleppt immer noch 10 Kilo zuviel mit sich rum und hält maximal 30 Minuten durch, danach ist er platt", so Coach Wesenberg. Trotzdem kommt Arrabico nun bereits auf 5 Saisoneinsätze, 15 braucht er noch damit Arrabicos Vater nächste Saison Hauptsponsor wird. Mit anderen Worten muss er jetzt jedes Spiel zumindest eingewechselt werden. Nochmal der Trainer zum Thema: "Diese Klausel interessiert mich nicht, bei mir wird nach Leistung aufgestellt... und nach Alter", so ein vor Lachen prustender Coach.

Die Hinrunde ist abgeschlossen, die Rückrunde hat begonnen. Zeit um einmal die ersten Tage der Amtszeit des neuen Verbandsvorsitzenden in Polen RRudisson zu beleuchten. Alles in Allem hat sich der neue Mann an der Spitze des polnischen Fußballs gut eingelebt. Er macht einen motivierten Eindruck, zeigt viel Engagement und hat die großen Fußstapfen des früheren Ligaleiters KaiOnvod gut ausgefüllt. Es wurden zahlreiche Programme zur Steigerung des Fanaufkommens und zur Absicherung des Spielbetriebs auf den Weg gebracht und ein neuer Erlass zum kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien erarbeitet. Außerdem ist Ruhe in den Verband eingekehrt, der zum Ende der Amtszeit von OnVODKAi relativ handlungsunfähig erschien. Kai war mehrfach mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert worden. RRudisson scheint ein wesentlich integerer Charakter zu sein. Kurzum, die Liga hat unter der neuen Führung für alle erkennbar neuen Schwung aufgenommen.

Nach der bisher doch eher mäßigen Saison entfacht nun auch noch ein Streit im eigenen Lager. Knetel Zerrovska muss sich negativer Kritik annehmen, was die Mannschaftsaufstellung angeht. So wird unter Anderem der Einsatz von Krätschkosky in der Deffensive als fragwürdig eingestuft und vom Vereinsvorstand als kritisch erachtet. Die Dikussionen über eine Entlassung der Erfolgstrainerin Knetel Zerrovska lauter. Dennoch ist fü die Rückserie noch alles drin und die Trainerin muss zusehen, dass sie die Kräfte der Mannschaft besser einteilt, dann ist ein internationaler Startplatz nicht mehr in so weiter Ferne.

4 Tore auswärts geschossen un dennoch verloren. "Was soll man gegen solch einen Spieler machen?" fragte Trainer Rabbit in der Pressekonferenz die Reporter. Zlatus Simsalabinovic, der Schwede mit polnischen Wurzeln hatte soeben einen 3 Tore Rückstand in eine Führung verwandelt. Und wie. Ein Tor war schöner wie das andere. Aber mal langsam. Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack des Heimtrainers, da der Anstoß direkt verwandelt wurde. Der Torwart von Jagiellonia Bialystok hatte sich gerade noch ein Schlückchen aus dem Wodka-Energy Mix genehmigt, als der Ball neben ihm einschlug. Aber nun wurden die Mannen von Trainer Rabbit sauer und hielten in den eintschiedenen Zweikämpfen dagegen. So gelang es ihnen noch vor der Pause 3 Tore zu schießen. Als dann direkt nach Wiederanpfiff sogar das 4 zu 1 fiel, dachten alle Zuschauer die Messe wäre gelesen. So verließen auch schon einige Heimfans das Stadion, was sie später bereut haben. Als Zlatus Simsalabinovic in der 55. Minute eingewechselt wurde, staunten die Zuschauer nicht schlecht, da er eigentlich krank im Bett liegen sollte. War dies nur eine Mache des Trainers? Er köpfte nun sein erstes Tor und schoss aus 50 Metern das zweite, das dritte war ein "Flatterball, was den Ausgleich bedeutete und das Siegtor war ein Fallrückzieher aus 25 Metern, der unhaltbar für den Keeper einschlug. Trainer Rabbit hatte an diesem Abend kein Mittel gegen den bulligen Stürmer.

Und wieder ein 6-Punkte-ZAT für Zaglebie Lubin: Zum Start in die zweite Saisonhälfte besiegte das Team von Coach Floyd im heimischen Stadion Jagiellonia Bialystok mit 5:4 und Wisla Kraków mit 1:0. Auswärts bei der Cracovia gab es eine 0:1-Niederlage zu verdauen. Damit steht Lubin nach nunmehr 21 absolvierten Spieltagen erstmals in dieser Saison auf Platz 1 der Tabelle, zwei Punkte vor dem bisherigen Spitzenreiter Lech Poznan.

Floyd: "Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, die die unter der Woche erarbeiteten Matchpläne für die beiden zurückliegenden Heimspiele auf dem Feld perfekt umgesetzt hat. Das waren wichtige Siege für uns. Auswärts beim amtierenden Meister kann man verlieren, das ist kein Beinbruch. Wir werden so oder so weiterhin daran arbeiten, unsere derzeitige gute Form weiter aufrechtzuerhalten. Schließlich stehen direkt schon wieder die nächsten drei kniffligen Aufgaben vor der Tür."

Diese heißen im einzelnen: Górnik Leczna (A), Legia Warszawa (H) und Lech Poznan (A).

.. für Trainer SVKOWEGER. Aus 18 Spielen konnten 34 Punkte geholt werden. Betrachtet man die letzten Saisons, so ist das mehr als die halbe Miete zur Meisterschaft. In den letzten 4 Jahren benötigte man lediglich 57-61 Punkte. Doch in Poznan weiß man genau, dass die Rückrunde verdammt schwierig wird. Lech ist der gejagte und alle werden versuchen den Herbstmeister zu schlagen.
Doch warum läuft es im Moment so gut? Prinzipiell bekommt man recht wenig Gegentore, dass ist für ein Team von SVKOWEGER äußerst ungewöhnlich. Meist bekam man Ligaweit die meisten Gegentore. Vor allem aber zu Hause ist Lech Poznan eine Macht. 
9 Spiele 9 Siege 22 Tore 3 Gegentore, die Zahlen lesen sich hervorragend. Aber ebenfalls ungewöhnlich für Lech ist die Auswärtsstärke. Mit 7 Punkten ist man 2. bestes Team der Liga. Nur Lubin holte 2 Punkte mehr. Obwohl Lech nur 10 Tore schoss und 22 bekam, schaffte man es 2 Siege und ein Unentschieden einzufahren. 
Fragt man SVKOWEGER nach Saisonziel so hält er sich immer noch sehr bedeckt. "Das Ziel ist und bleibt die Teilnahme am Internationalen Geschäft". Heute werden wir den Start in die Rückrunde erleben und mit Spielen gegen Arka und Leczna steht ein schwieriger Start bevor. 

Als Aufsteiger hat sich Slask unter Neu- Trainer Fred Glichter ganz gut angestellt. Durch erfrischenden Offensivfussball konnte man den ein oder anderen Punkt einfahren und steht zur Halbzeit auf einem guten dritten Platz. Allerdings ist man im Umfeld der Mannschaft skeptisch, ob man das hohe Niveau bis zum Ende halten kann. Fred Glichter jedenfalls verbietet seinen Spielern das Wort 'Abstieg' in den Mund zu nehmen. Nicht verboten ist allerdings, vom Meistertitel zu traeumen. Bis dahin ist es aber ein steiniger Weg, der mit Duellen gegen Cracovia Krakow, Arka Gdynia und den Verein aus Jagellonien beginnt. Der Vereinspraesident - ganz Realist - fordert 24 Punkte aus den naechsten neun Spielen.

Als kleine Randnotiz sei noch erwaehnt, dass sich Slask fuer die KO-Runde im Pokal qualifiziert hat, auch wenn ein bisschen Glueck im Spiel war. Jedenfalls war das Resultat Wisla Krakow - Lech Poznon (0:2) doch etwas merkwuerdig. Hatte da die Wettmafia ihre Haende im Spiel? Fakt ist, dass sich Wisla mit einem Heimsieg fuer die KO-Runde qualifiziert haette.

Die Hinunde ist zu Ende und Leczna kann zufrieden sein. Mit 30 Punkten aus den ersten 18 Spielen war es eine solide erste Hälfte. Allerdings ist die Liga inzwichen so stark, dass es mit 30 Punkten nur zu Platz 5 reicht. Die Pause bis zur Rückrunde kommt für die Ostpolen gerade recht. Genug Zeit um die noch angeschlagenen Spieler wieder fit zu bekommen. Der Besuch in der Schwimmhalle und das sonstige Regenerationsprogramm zeigten nur eine kleine Wirkung. Zwar reichte es am letzten ZAT für einen Sieg, aber eben nur für einen. In den anderen Partien wirkten die Spieler nach wie vor kraftlos und angeschlagen. "Nun beginnt auch noch die DOppelbelastung mit dem Pokal und bald kommt auch noch das europäische Geschäft dazu. Bis dahin müssen wir top fit sein", so Görlitz. Außerdem soll für die Winterpause eine weitere Verstärkung geplan sein. Um wen es sich dabei handelt, auf welcher der Baustellen er eingesetzt werden soll und woher auf einmal das Geld dafür kommen soll, wird wohl erst kurz vor Rückrundenstart bekannt werden.