Zeitung (2017-2)

Diese Frage stellte Christian J. Schmidt, der Trainer von Wislà Krakow, den Journalisten auf der letzten Pressekonferenz. Es ging um das Thema Ernährung. Fußballer müssen ausreichend Kalorien zu sich nehmen. Denn das Training sowie die jeweils drei Spiele pro ZAT fordern ihren Tribut. Es gilt, kalorienreiche Kost zu sich zu nehmen anstatt Pasta. Die Antwort kommt aus Québéc / Kanada: Poutine! Nein, nicht Vladimir Poutine, den russischen Präsidenten, sondern Poutine, kanadische Pommes mit Frittensauce, verfeinert mit pouled porc oder pouled chicken. Schmidt hat daher die gesamte Mannschaft nach Düsseldorf fliegen lassen, um den Spielern diese Kalorienbombe vorzustellen. Die Spieler waren so begeistert, dass sie so einen Frittenladen auch in Krakau betreiben wollen, auf Franchise-Basis. In diesem Sinne: Fries before guys!

Nach dem zweiten ZAT der polnischen Ekstraklasa 2017/2 hat Zaglebie Lubin weiterhin eine weiße Weste im heimischen Stadion: 4:0 schlug das Team von Coach Floyd Wisla Kraków. Auswärts musste man sich dagegen sowohl bei Slask Wroclaw (0:1) als auch bei Cracovia Kraków (0:3) geschlagen geben. Tabellarisch ging es für Zaglebie dadurch einen Platz nach unten auf Rang 2.

Floyd: "Die Leistung gegen Wisla war gut, darauf lässt sich in den nächsten Spielen aufbauen - sicher auch wieder was die Auswärtsergebnisse angeht. Allerdings kann man natürlich aber auch nicht jede Partie gewinnen. Mit zwölf Punkten nach sechs Spieltagen liegen wir voll im Soll."

Weiter geht es für die Lubiner mit Spielen gegen PGE GKS Belchatów (H), Arka Gdynia (A) und Górnik Zabrze (H).

Während in Polen die Saison schon wieder in voller Blüte steht, haben die europäischen Top-Ligen die Sommerpause gerade erst erreicht. Und bei einigen Vereinen scheint diese Phase von erheblicher Unruhe geprägt zu sein. Beispielsweise der deutsche Top-Club Borussia Dortmund kann keine sommerliche Atmosphäre vorweisen, sondern steht wohl vor der Trennung von seinem Übungsleiter. Grund genug, dass die Gerüchteküche wieder überschäumt und bereits über mögliche Nachfolger spekuliert wird. Etwas überraschend melden sich in diesem Konetxt auch Stimmen aus Polen zu Wort, die Legia-Coach Dimitry Utschkov mit dem westfälischen Aushängeschild in Verbindung bringen. Allen voran natürlich Utschkov selbst, der sich als naheliegende Alternative zu Thomas Tuchel ins Spiel bringt: "Brauchen Trainer, der muss passen zu Verein. Nicht so intellektueller Taktikfuchs, mehr Mann für Fans und Stadt. Ich zum Beispiel können Kasten DAB auf ex trinken ohne Problem. Darüber hinaus mir auch machen nix aus, dass meiste weibliche Anhänger von Borussia aussehen wie knittriges Handtuch aus 1-Sterne-Hotel... Kann ja buchen trotzdem Escort. Wird wohl doch geben Escort in Dortmund, oder nicht? ... Egal, jedenfalls wenn wollen Watzke treffen mich, ich sein jetzt für nächste Stunden in Kneipe "Freunde Latteks" ... Sein jetzt gleich ab 16:00 Uhr Happy Hour für Herrengedeck mit Pils und Steinhäger... Hörst Du, Borussia?"

6 Spieltage sind mittlerweile absolviert in der polnischen Ekstraklasa, anders als vom Trainer gefordert gab es aus den letzten 3 Spielen nur 4 statt 6 Punkte. Dies vor allem weil die Mannschaft eine teils schaurige Chancenauswertung an den Tag legte, gegen Gdynia am 6.Spiltag ging das gut und Bialystok gewann mit 1-0, auch weil die Gäste offensiv überhaupt nichts vorzutragen hatten. Gegen Belchatow (4.Spieltag) hingegen vergab man mehrere Male die Chancen zum vorentscheidenden 2-0 und wie so oft kommt es dann wie es kommen muss. Wenn man die Chancen nicht macht, wird man bestraft: Belchatow erzielte in der 4.Minute der Nachspielzeit den Ausgleich und so weiss man nicht so recht was man von diesem ZAT halten soll.

Defensiv muss man sich vor allem auswärts noch steigern denn nach einer 4-0 und 4-2 Niederlage am 1. sowie 3.Spieltag gab es am 5.Spieltag vom Tabellenletzten Lech Poznan 3 Stück. Auch wenn der Trainer McLover oft auf die Wichtigkeit der Heimspiele hinweist sollte auswärts schon etwas mehr Ordnung herrschen. Das geht aber nicht von heute auf morgen und ausgerechnet die nächsten 2 Auswärtsgegner am 3.ZAT sind mit Slask Wroclaw und Wisla Krakau 2 richtige Brocken. Keine idealen Vorraussetzungen für einen guten ZAT. Das Heimspiel gegen Zabrze muss man gewinnen doch dieses Mal verlangt McLover auch in den Auswärtsspielen zählbares:

"Das Unentschieden gegen Belchatow war unnötig und hat uns etwas zurückgeworfen, die Punkte müssen wir uns jetzt schnellstmöglich zurückholen zur Not auch auswärts. Schlüssel zum Erfolg wird es hier sein hinten sicherer zu stehen und vorne endlich eiskalt zu werden, deshalb legen wir den Fokus in der kommenden Trainingswoche auf diese 2 Dinge."

Seltsam mutete für Legia-Coach Dimitry Utschkov der Start in die neue Saison der polnischen Ekstraklasa an. Eigentlich erwartete man ruhige Zeiten, nachdem ein langjähriger Begleiter in einem gastfreundlichen Land im Westen Europas um politisches Asyl gebeten hatte. Aber dann musste der russische Bonvivant feststellen, dass zwei Neulinge den Weg nach Polen gefunden hatten, um die arrivierten Kollegen nach Kräften zu ärgern. Für Utschkov natürlich eine unglaubliche Unverschämtheit, sieht sein heimliches Endziel doch vor, alle Wettbewerber zu vergraulen, um dann per Dekret die Meisterschaft zugesprochen zu bekommen. So würde man sich auch die unerfreulichen Reisen in triste Mittelzentren mit zu vielen Konsonanten sparen. Blieb also keine andere Möglichkeit, als den gesammelten Frust in der heimischen Spelunke des Vertrauens herunterzuspülen. Schließlich hatte man dieser schon relativ lange den verdienten Besuch verweigert. Aber kaum stand Utschkov vor der einst gut bekannten Immobilie, da traf den russischen Lebemann fast der Schlag: Da hatte sich in seiner geliebten rustikalen Eckkneipe nach den Monaten in der Fremde doch tatsächlich ein elegantes veganes Restaurant ohne Alkoholausschank niedergelassen. Die Welt war wahrlich nicht mehr dieselbe geblieben, und da waren Donald Trump, der olle Erdogan und der FC Bayern nicht einmal mehr die größten Übel: "Tante Tatjana immer gesagt: Alkoholfreies Bier und Light-Zigaretten sein Untergang für Menschheit."

Wisla Kraków ist gut in die neue Saison gestartet. Obwohl nur ein Spiel im heimischen Stadion sowie zwei Spiele auswärts auf den Programm standen, konnte die Mannschaft unter Trainer Christian J. Schmidt insgesamt sechs Punkte einfahren. So kann es weitergehen! Doch das wird nicht immer gelingen, denn die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen. Schon der erste ZAT in der polnischen Ekstraklasa hat für die eine oder die andere Überraschung gebracht. Das kann auch auf den zweiten ZAT zutreffen. Doch Wisla Kraków kennt seine Stärken wie auch die eigenen Schwächen und sollte daher optimal auf die nächsten Spiele vorbereitet sein - physisch wie psychisch. Egal wie der Spieltag endet, die Mannschaft von Wisla Kraków schaut nach erfolgter Analyse der Spiele vom letzten ZAT direkt auf die Begegnungen des nächsten ZAT. 

Wahnsinn! So einen Start hatte sich die Mannschaft von Slask Wroclaw für diese Saison nicht vorstellen können. „Was hier geschehen ist müssen wir uns in Ruhe noch einmal ansehen und analysiren“, so Wroclaws Trainer Baltic78. Daß der Einstieg in die neue Saison so gut gelang hätte wohl niemand in der Liga für möglich gehalten. Nun heißt es nicht vorschnell jubeln, denn dies war erst die erste Runde und es steht noch eine Menge an weiteren an. „Wie wir ja aus der deutschen Bundeslige wissen, kommt schneller als gedacht der Hochmut vor dem Fall“, sagt Baltic78 mit einem Seitenhieb auf einen nicht näher genannten norddeutschen Club. „Wir stehen erst am Anfang, und der Weg wird noch steinig genug werden. Es gibt also noch keinen Grund zur Euphorie, stattdessen eher für nüchternen Realismus“, so Baltic78 zum aktuellen Stand der Dinge. Es wird sich zeigen müssen, ob Slask Wroclaw in der laufenden Saison auf diesem guten Start aufbauen kann. Baltic78:“Die anderen Teams sind ernstzunehmende Gegner,mit denen es nicht einfach werden wird.“

Jagiellonia Bialystok kommt mit 3 Punkten raus aus dem 1.ZAT und der Trainer McLover ist damit zufrieden. In der Tat kamen die beiden Niederlagen auswärts gegen den aktuellen Meister und Tabellen 1. Lubin sowie den Tabellen 3. Legia Warschau nicht überraschend. Zuhause gegen Cracovia Krakow gewann man dann aber überlegen mit 3:0 und es hätte sogar noch höher ausgehen können. Bialystok zeigte in diesem Spiel einmal mehr dass man nur schwer zuhause zu schlagen ist. Der Hexenkessel Miejski lähmte die Krakauer von Anfang an. Lubin dagegen liess am 1.Spieltag zuhause keinen Zweifel an ihrer Stärke aufkommen. Gegen Legia Warschau hielt man eine Halbzeit gut mit und es stand 2-2 zum Pausentee. Nach einigen Rudelbildungen sofort nach der Pause (1 Platzverweis Legia, 1 Platzverweis Bialystok) verlor man allerdings den Faden und das Spiel ging 4-2 verloren. Das Fazit bei McLover fällt positiv aus.

McLover:" Das Spiel welches ich unbedingt gewinnen wollte haben wir siegreich gestaltet. Ich habe beim Spiel gegen Cracovia Krakow überhaupt nichts zu beanstanden, es war ein perfekter Sieg. Wir müssen unsere Heimspiele grösstenteils gewinnen, daran führt kein Weg vorbei. Die Auswärtsspiele gegen Lubin und Legia haben wir natürlich nicht abgeschenkt aber gegen solche Teams reicht es eben nicht, zumal nicht auwärts. Gegen Lubin habe ich nach 75 Minuten beim Stand von 3-0 3 Stammspieler runtergeholt mit Blick auf das Heimspiel gegen Cracovia Krakow, es hatte einfach keinen Sinn mehr. Gegen Legia haben wir lange gut dagegengehalten aber über 90 Minuten gesehen war Legia der verdiente Sieger. 3 Punkte sind für den 1.ZAT ok."

Die nächsten Gegner heissen Belchatow (H), Poznan (A) und Gdynia (H). Was sagt McLover zum 2.ZAT?

"Wir treffen auf die 3 einzige Teams die keinen Trainer haben. Das macht die Aufgabe insofern nicht ganz einfach weil diese Teams einen Kamikaze Spielstil haben. Sie stürmen blind nach vorne und man kann sich daher nur schwer auf diese Mannschaften einstellen. Wir müssen die Räume nutzen die sich uns anbieten, das Ziel sind 6 Punkte, in den 2 Heimspielen sind 2 Siege fest eingeplant."

Zaglebie Lubin ist der perfekte Auftakt in die Saison 2017/2 gelungen: Das Team von Coach Floyd konnte seine ersten drei Spiele allesamt gewinnen und somit die Maximalpunktzahl von neun Zählern einfahren. 4:0 gegen Jagiellonia Bialystok, 5:1 bei Legia Warszawa und 3:2 gegen Lech Poznan lauteten dabei die Ergebnisse im Einzelnen. In der Tabelle liegt Zaglebie damit nach drei Spieltagen auf Platz 1.

Floyd: "Einen besseren Start in eine neue Spielzeit kann man sich kaum wünschen. Großes Kopliment an meine Mannschaft! Sie ist in allen drei Spielen sehr konzentriert zu Werke gegangen und hat Topleistungen abgerufen. Daran gilt es in den nächsten Partien anzuknüpfen."

Weiter geht es für die Lubiner mit Spielen gegen Slask Wroclaw (A), Wisla Kraków (H) und Cracovia Kraków (A).

Der Beginn der Ekstraklasa-Saison 2017/2 steht vor der Tür. Auch bei Zaglebie Lubin fiebert man der neuen Spielzeit bereits entgegen: Das Team von Coach Floyd geht diesmal als Titelverteidiger an den Start und wird dementsprechend erst einmal der Gejagte sein.

Floyd: "Wir freuen uns darauf, dass die Liga wieder losgeht, und sind motiviert, auch 2017/2 wieder alles aus uns rauszuholen und bestmögliche Resultate zu erzielen. Unsere Ambitionen sind hoch; selbstverständlich wissen wir aber auch um die Stärke der polnischen Liga und wie schwierig es ist, hier eine Top-Platzierung zu erreichen. Die Fans und Zuschauer können sich sicherlich wieder auf viele spannende Duelle freuen."

Los geht es für die Lubiner mit Spielen gegen Jagiellonia Bialystok (H), Legia Warszawa (A) und Lech Poznan (H).