Zeitung (2012-2)

Trainer Rabbit ärgerte sich am letzten Zat sehr über das unnötige 3 zu 3 gegen Wisla Krakow. Er konnte aber nichts daran ändern. Bereits in der ersten Halbzeit verletzten sich Oliver Geroud, der Neuzugang aus Dijon und Semir Nesri, der Neuzugang aus Chelsea. Als man dann trotzdem zur Halbzeit 3 zu 0 führte, dachten alle im Stadion, dass dies ein Selbstläufer wird. So auch Trainer Rabbit, was er später auf der Pressekonferenz zugab. Also wechselte er das Nachwuchstalent Koral Lorak ein. Der Innenverteidiger patzte aber in der folgenden Zeit mehrfach, sodass die Gäste noch zum verdienten Ausgleich kamen. Auch Jagiellonia Byalistok hatte noch Chancen, aber an diesem Tag sollte kein Ball mehr den Weg ins Tor finden. Der Trainer stellte sich dennoch demonstrativ vor seinen Schützling und versprach, dass er am kommenden Spieltag von Beginn an spielen wird, weil er von ihm überzeugt ist. Mal sehen, ob sich der Trainer damit einen Gefallen tut...

Eine komische Tabellensituation stellt sich derzeit in Polen dar. Poznan ganz ob, Cracovia fast ganz unten. "Diese Tabelle muss spiegelverkehrt sein", so Trainer Wesenberg nach 6 Spieltagen mit einem Augenzwinkern. Zum Glück ist punktemäßig noch nichts passiert. Vor allem das schlechte Torverhältnis lässt die Krakauer soweit unten stehen. 16 Gegentore in 6 Spiele lassen schon wieder die Rufe nach einem neuen Torwart laut werden. Doch noch hat der Engländer Fly Catcher Kredit aus der letzten Saison, wo er mit seinem Paraden Cracovia zum Meister machte und seine Vorgänger Willy Peng und Gottfried Hoeneß vergessen ließ. Letzterer ist augenblicklich als Scout unterwegs. Er ist mit Trainer Wesenberg nach Katar gereist um bei den Arabern nach passenden Talenten zu schauen. "Katar ist ein absoluter Geheimtipp. Hier bekommt man gestandende Spieler zu einen fairen Preis. Zudem ist die Konkurrenzsituation bei den Verhandlungen nicht groß, meist ist man der einzige Interessent für die Spieler. Das drückt den Preis natürlich noch weiter", so der Chefscout happy. Schon möglich, dass bald nicht nur ein Arabischer Sponsor in Polen aufschlägt sondern auch ein auch ein Spieler aus dieser Region im rot-weißen Dress aufläuft.

Auch nach dem zweiten ZAT der Saison 2012/2 präsentiert sich die polnische Ekstraklasa als ausgesprochen ausgeglichene Liga: Gleich acht Vereine haben jeweils neun Punkte auf dem Konto, lediglich Tabellenführer Lech Poznan mit zwölf und Schlusslicht Wisla Kraków mit sechs Zählern heben sich etwas vom Rest ab. Mittendrin im großen Pulk ist also auch Zaglebie Lubin, das zuletzt zwei Auswärtsniederlagen (0:3 bei Górnik Leczna, 0:4 bei Jagiellonia Bialystok) hinnehmen musste und lediglich daheim gegen Legia Warszawa (3:0) punkten konnte.

Coach Floyd: "Die Tabelle dokumentiert die Ausgeglichenheit auf sehr hohem Niveau, die die polnische Liga auszeichnet. Ich denke, dieses Mal dürfte der Kampf um die Plätze nochmals ein Stück härter werden als in den vergangenen Saisons. Hier bekommt keiner was geschenkt. Dementsprechend wollen auch wir unsere nächsten Spiele angehen."

Am kommenden ZAT spielt Lubin gegen Lech Poznan (H), Cracovia Kraków (A) und Odra Wodzislaw (H).

Nein, dass man das noch erleben darf. So wird Trainer SVKOWEGER seit Mittwoch zitiert. 6 Punkte benötigte Lech Poznan nur, um endlich ein mal an der Spitze der Liga zu stehen. Siege wie gegen Slask waren in Vergangenheit wirklich selten, mehr war man Niederlagen wie die in Krakau gegen Craxa gewohnt. Doch diese Saison könnte endlich ein mal alles anders werden.

Die Liga ist so spannend wie nie. 10 Vereine kämpfen um die Internationalen Plätze und wenn man dieses verfehlt, steigt man ab, so krass kann es zu gehen. Ausgerechnet eine der tradionsreichsten Polnische Vereine hat keinen Trainer, Legia Warschau. Insgesamt liegen nur 6 Punkte zwischen dem ersten und dem letzten, hier ist also alles drin, vor allen wenn man sieht, wie die Trainer mit ihrer Kraft taktieren.  Was diese Saison wieder passieren wird, kann niemand voher sagen. Ein Verein kümmert sich wieder nur um potentielle Geldgeber, ungeachtet dessen, dass eine Brausefirma den Verein fast zerstört hätte. Die anderen haben wieder Probleme mit ihrer Fast- Rentner Truppe. In Polen mal wieder nichts neues. Nur das Lech mit Trainer SVKOWEGER von der Spitze grüßt, dass ist wirklich neu. Doch wenn es nach den Fans von Poznan geht, kann dies gerne so bleiben.

Auch wenn Arka am vergangenen ZAT die Spitzenposition abgeben musste heißt es noch lange nicht aufgeben, die Saison hat ja erst begonnen und man hat in Nordpolen sein Pflichtprogramm erfüllt. Zumindest das eine Heimspiel konnte man überzeugend für sich gewinnen. Auswärts verloren die Mannen von Knetel Zerrovska eher unglücklich mit 1:0 und 2:0. Zerrovska: "Da wäre durchauch mehr drin gewesen, aus einer soliden Abwehr heraus konnten wir aber nicht genügend Druck nach vorn ausüben uns verloren die beiden Auswärtsspiele somit denkbar knapp." Für Zerrovska soll also in den kommenden Trainingseinheiten wieder mehr das Angriffsspiel in den Vordergrund rücken, denn mit bisher nur sechs Gegentoren ist Arka nach Odra das Team mit den wenigsten Gegentoren in den ersten beiden ZAT.

In Polen geht es heiß her. Dies belegt auch die Tabelle. So trennen Platz 1 und Platz 2 lediglich 3 Punkte und dasselbe gilt für Platz 1 und Platz 9. Auch Cracovia weißt schon 9 Punkte auf. SO summiert sich das Polster auf den zehnten Rang auf lediglich 3 Punkte, was bedeutet, dass der erste und der letzte Platz lediglich von 6 Punkten getrennt sind. Dies zeigt, dass man an einem Zat zwischen dem ersten und dem letzten Platz schwanken kann. Mal sehen, wie sich die Saison weiter entwickelt. Wird eine Mannschaft vielleicht an diesem Zat schon Hara-Kiri spielen? Oder werden alle Mannschaften weiterhin sichere Punkte erbeuten? Die Saison ist noch lang und so ist es erfreulich, umso länger eine gewisse Spannung aufrechtzuerhalten. Aber es bleibt dennoch zu hoffen, dass die Spannung nicht so aussieht, dass am letzten Zat die erste und die letzte Position lediglich 6 Punkte trennen. Dies wäre zwar spannend, aber würde auch unnötige Rivalität und Planungsunsicherheit mit ins Spiel bringen.

gehts. Und das mit grossen Schritten.  Einziger Wermutstropfen: eine bittere 1 : 4 Heimpleite gegen Poznan. Trainer Fred Glichter wurde nach dem dritten Tor vom vierten Schiedsrichter auf die Tribuene verbannt, angeblich hat er den Offiziellen mit einem gepflegten "Lech mich doch am ***" beleidigt. Das konnte die Mannschaft nicht mehr aus ihrer Lethargie wecken.

Nach einer Fichtennadelkur (Waldlauf mit Fichtennadeln unterm Trikot) waren die Spieler dann doch an ihrer Ehre gekitzelt und rannten sich bei den folgenden Spielen die Lunge aus der Wampe: Ein 4:1 Sieg in Krakau und ein umjubeltes 5:0 zuhause waren die Folge. In den folgenden Spielen muss nun der Aufwaertstrend bestaetigt werden. "Sonst mach ich den Spielern ein Strohfeuer unter den Hintern!" - so ein namentlich nicht genannter Trainer.

Notiz am Rande: Auch im Pokal ist Slask gut aus den Startloechern gekommen.

Die Globalisierung schreitet voran und macht auch vor der T-Com Ekstraklasa nicht halt. Im Gegenteil, waren es bislang nur wenige internationale Sponsoren, die in Polen den Fuß in der Tür hatten, lockt der Erfolg in den internationalen Wettbewerben natürlich nun mehr und mehr auch Sponsoren außerhalb Polens in die Liga. Und das ist von den Vereinen natürlich durchaus gewollt, kann es doch helfen, den momentanen kurzfristigen Erfolg, durch eine beispiellose Jugendarbeit in vielen Vereinen langfristig zu sichern. Darauf zielt auch der neue Tarifvertrag der polnischen Liga ab. Durch die Staffelung der Bezahlung, wie sie zum Beispiel auch im öffentlichen Dienst üblich ist, wird es auch finanziell noch interessanter für die polnischen Vereine junge Talente einzusetzen. Allerdings gibt es natürlich auch Vereine, die sich als Auffangbecken für die erfahreneren Spieler verstehen und diesen einen würdigen Abgang ermöglichen. Diese Vereine scheinen nun Oligarchen und Scheichs die Tür nach Polen aufstoßen zu wollen. Die Gefahr besteht allerdings darin, dass die noch unerfahrene polnische Liga noch keinerlei Absicherungen gegen den übermäßigen Einstieg von reichen Geldgebern hat. Somit könnten bald Englische Verhältnisse drohen. Und das kann bei der doch so traditionsbewussten polnischen Fanszene nicht gut ankommen.

Trotz eines ordentlichen Saisonstarts kehrt im Lager von Cracovia Krakow keine Ruhe ein. Der Grund: Laut Medienberichten der Lecznaer Allgemeinen Zeitung, "Yellow Leczna", bezahlen die Vereine in Zukunft ihre Gehälter nach Alter gestaffelt. Sprich, je älter der Kader, desto teurer ist er. Man will damit der steigenden Altersmarmut von Profufussballern in Polen entgegenwirken.
Damit hat Cracovia ein Problem denn der Altersdurschnitt liegt bei fast 35 Jahren und die Spieler haben allesamt noch Verträge bis 2015 und darüber hinaus. Doch im Verein sieht man die Neuerung gar nicht so dramatisch. Co-Trainer Front-Zecke: "Durch die gestiegenen TV-Gelder und die Einnahmen in der Champions League haben wir en ordentliches Plus erwirtschaftet. So lange wir international dabei sind und nicht in teure Nachwuchsspieler investieren, sollte die Insolvenz kein Thema sein."
Sonderlich beruhigend hört sich das aber nicht an und es ist auch nur die halbe Wahrheit. Wie man in Krakau erfuhr, ist Trainer Wesenberg auf der Suche nach neuen Geldquellen. Zuletzt wurde er in Katar gesichtet wo er sich in der Wüste mit einem Scheich getroffen haben soll.
Man darf gespannt sein ob bald auch "Emirate Airline" oder ähnliche Sponsoren in Polen auftauchen.

Nach dem erfolgreichen Saisonstart für die Nordpolen lud der Vereinschef die Fans, Spieler und deren Familien zu einer großen Auftaktsparty in die Sportlerklause des Vereins ein. Neben Ständen der Nachwuchsmannschaften, sowie Toyota, Coca Cola und der polnischen Prokom Investments konnte man einen nicht sonderlich großen Stand von Red Bull entdecken. Schleichen sich die Damen und Herren die mit Flügeln werben nun doch wieder in die polnische Liga ein, nachdem es ruhiger zu werden schien? Oder hat Arka sich auf einen Pakt mit RB eingelassen? Im Vorstand schweigt man sich zu diesem Thema aus, spricht von Neuerwerb von Sponsoren um mehr Spieler für die nächste Saison holen zu können. Von internationalem Transfers ist sogar die Rede. Man kann also gespannt sein, ob sich RB nun in der polnischen Liga weiter versucht breit zu machen, oder ob es sich wirklich nur um einen Zufall handelte. Das Fest war auf alle Fälle ein voller Erfolg, abgesehen von den wenigen Ausfällen einiger Spieler, die sich das ein oder andere Bier zu viel genehmigten, dies jedoch nach Eroberung der Tabellenspitze verdient haben. Nun muss man jedoch diesen Platz behaupten, denn er sagt nach dem ersten ZAT mal definitiv nichts aus.