Als Christian J. Schmidt, neuer Trainer bei Wisla Kraków, den Bahnhof von Krakau verließ, atmete er tief durch. Ja, er liebte diese Stadt. Daher konnte er das Angebot, den lokalen Fußballverein zu trainieren, einfach nicht ausschlagen. Und nun ist er hier - in Krakau, der polnischen Königsstadt. Mögen die Leute aus Warschau denken, was sie wollen, Krakau ist und bleibt die wahre Hauptstadt Polens. Ein Pole, der in seinem Leben nie den Wawel besucht hat, ist kein echter Pole.
Mit seinen beiden Koffern stand er im vor dem Bahnhof und hielt Ausschau nach einem Schild mit seinem Namen: Die Verantwortlichen bei Wisla Kraków hatten ihm zugesichert, dass er vom Bahnhof abgeholt würde. Der eigentliche Umzug stand an, nachdem er eine Wohnung gefunden hatte. Fürs erste übernachtete er in einem Hotel unweit des Henryk-Reyman-Stadions.
Er hatte sich noch nicht entschieden, wo er wohnen wollte. In der Altstadt (Stare Miastro) war es zwar schön, aber aufgrund der zentralen Lage teuer und zudem laut durch die Touristen, die immer da sind, außer im Winter. Kazimierz hat es im sehr angetan: Das alte jüdische Viertel war zwar auch verhältnismäßig teuer, aber hier pulsierte das Leben. Christian J. Schmidt konnte sich gut vorstellen, hier zu wohnen.
Plötzlich sprach ihn ein Mann an: "Pan Schmidt? Pan Christian Schmidt? Dzien dobry! Jestem Pan Kowalski, Piotr Kowalski."
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